Oberkircher Winzer eG

Pioniergeist trifft Weitsicht. Leise schließt sich die Schiebetür hinter uns und wir befinden uns sofort in einer anderen Welt. 8,5 m unter der Erde, nahezu absolute Stille sowie der Geruch von Lehm, Wein und Holz. Das fühlt sich an, als wäre man in einem Weinberg unter Tage, tief drin im fruchtbaren Boden. Ein naturalistisches Wandrelief mit im Granit wurzelnden Rebstöcken verstärkt diesen Eindruck noch. Über uns spannt sich eine Deckenkonstruktion, die als Zitat klassischer Gewölbebauten verstanden werden kann und dem Raum durch die fein abgestimmte geometrische Logik eine schöne Weite und Leichtigkeit verleiht. Die Lehmputzwände machen den Raum gleichzeitig warm und bilden einen organischen Kontrast zur konstruierten Decke. Das VinoToRium* in Oberkirch ist wirklich beeindruckend.

* VinoToRium ist ein Kunstname, der sich aus dem italienischen vino (Wein), to vom französischen tonneau, dem Holzfass, und dem lateinischen rium von atrium, dem Hauptraum, zusammensetzt

Wichtigste Auszeichnungen

Internationaler Weinpreis
Mundus Vini: »Bester Betrieb Badens«
Auszeichnung »Beispielhaftes Bauen«
VinoToRium

»Bundesehrenpreis«

2020
»Landesehrenpreis«
2020

Philosophie

Genuss im Zeichen der Burg

USP

Pioniergeist und Qualitätsmanagement

Top-Rebsorten

Spätburgunder
Riesling
Müller-Thurgau
Grauburgunder

Das Wahrzeichen der Oberkircher Winzer: die Ruine Schauenburg

»Das Zeitgefühl geht hier total verloren, ohne Handyempfang, und du kannst dich Stunden hier drin aufhalten.« Markus Ell, der Geschäftsführende Vorstand der Oberkircher Winzer, beginnt unseren Rundgang durch seine heiligen Hallen hier im neuen Highlight des Betriebs. »Es ist schon passiert, dass unsere Gäste erst im Morgengrauen überhaupt darüber nachgedacht haben, wie spät es eigentlich ist. Der Raum entschleunigt.« Neben der Veranstaltungstechnik, mit der sich der Raum thematisch anpassen und vom Vortragssaal bis zum Raum fürs Candlelight-Dinner in ein anderes Ambiente verwandeln lässt, bietet das VinoToRium Platz für einige Barriques und ein Fass aus Granit. Martin Bäuerle, erster Kellermeister der Oberkircher Winzer, experimentiert hier mit einer kleinen Menge handverlesener Trauben, die auf Granit gewachsen sind und nun im Granitfass ausgebaut werden. Der Showroom als Arbeitskeller und Labor.

Direkt neben dem VinoToRium ist ein Arbeitskeller für 800 Barrique-Fässer entstanden, der durch die Lage tief unter der Erde komplett ohne Klimatisierung auskommt. Das war zwar erst einmal aufwendiger und mit einer höheren Investition verbunden, ist auf lange Sicht aber nachhaltiger. Eine Etage höher liegt das neue Flaschenlager mit einem vollautomatischen Shuttle-Regalsystem. Flache Hubwagen-Roboter surren hier zwischen den Regalen hin und her. Das Gebäude wurde um den alten Gründungskeller von 1951 herum über die Jahre immer wieder umgebaut. Der ganze Betriebsablauf wird ständig optimiert und bei mehreren Traubenannahmestellen kann direkt selektiert werden.

Dr. Sebastian Hill – Geschäftsführender Vorstand der Oberkircher Winzer

»An den Hängen des Schwarzwalds wachsen die ausgezeichneten Weine der Oberkircher Winzer im Einklang mit der Natur. Unser Streben nach Qualität und Nachhaltigkeit zieht sich von der Produktion der Trauben, über den Keller bis in jede einzelne Flasche. Diese Ziele zu erreichen ist uns ein Anliegen, an dem wir uns jeden Tag aufs Neue ausrichten.«

Martin Bäuerle - Erster Kellermeister der Oberkircher Winzer

Frank Männle, Qualitätsmanager der Oberkircher Winzer, ist nicht nur im Herbst ein gefragter Mann. Er befindet sich im ständigen Dialog mit den Winzern, berät sie individuell, vermittelt innovative Ansätze für die tägliche Arbeit und steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Mit dem Allrad fahren wir gemeinsam mit ihm zu einer der Steillagen oberhalb der Stadt und treffen dort auf ein Winzerpaar, das mit einem Team aus drei Helfern einen beachtlichen Weinberg in Handarbeit bearbeitet. »Eine maschinelle Bearbeitung ist in der Steillage schlicht nicht möglich und die Lese von Hand tut dem Wein einfach gut.« Auf der anderen Seite der Stadt, noch ein gutes Stück höher gelegen, thront die Schauenburg. Das Schwarzwaldvorland und die Rheinebene sind die perfekte Bühne für die Ruine Schauenburg. Vor einer dramatisch wolkenverhangenen Kulisse reißt die Abendsonne plötzlich den Himmel auf und wir beschließen, den Tag im Burgrestaurant mit Oberkircher Weißburgunder ausklingen zu lassen. So lässt sich's leben.