Allmählich lädt sich das dunkle Vulkangestein in der Sonne auf. Dort wird die Wärme gespeichert und in der Nacht an die Umgebung abgegeben. Auf diese Weise gelangt die Kraft der spätsommerlichen Sonne in die Traube und von dort schließlich in den Wein. Auf insgesamt knapp 430 Hektar Land wird in Oberrotweil Wein angebaut. Dabei ist man auf viele helfende Hände angewiesen. Denn der Weinanbau ist trotz aller technischen Neuerungen ein Handwerk geblieben. Auch weil die meisten Winzerfamilien inzwischen nur noch nebenberuflich Wein anbauen. Da ist jeder gefragt. Zumal die Winzergenossenschaft Oberrotweil ausschließlich Erzeugerabfüllungen anbietet. Das bedeutet, dass die verwendeten Trauben hauptsächlich aus Oberrotweil stammen, wo der Wein von der Lese bis zur Flaschenabfüllung exklusiv von der Winzergenossenschaft produziert wird.
Die Winzergenossenschaft Oberrotweil wurde 1935 gegründet, um den heimischen Winzern eine zukunftsfähige Perspektive zu geben. Insgesamt zählt man drei Einzellagen: Henkenberg, Eichberg und Käsleberg. Wie überall am Kaiserstuhl so sind die Böden auch in diesen Lagen durch Vulkane entstanden. Henkenberg und Eichberg zeichnen sich durch dunkles Verwitterungsgestein aus. Hier wachsen vor allem mineralreiche Burgunder-Sorten mit kräftigem Körper. Dazu zählen insbesondere Spätburgunder, und Grauburgunder. Sie reifen hier zu echten Spitzenweinen. Der Käsleberg ist von einer fruchtbaren Löss-Schicht bedeckt. Daher werden dort vor allem Sorten wie Müller-Thurgau, Weißer und Grauer Burgunder, Silvaner oder Gewürztraminer angebaut. Qualität, die man schmeckt. Hier und auf der ganzen Welt.